Zwischen den Städten Antalya und Fethiye erhebt sich an der türkischen Südküste eine waldreiche und gebirgige Halbinsel, das antike Lykien. Das Gebiet erstreckt sich von den Toren Antalyas im Osten bis zur Hafenstadt Fethiye im Westen. Lykien bildet eine halbrunde Ausbuchtung am südlichsten Zipfel der türkischen Ägäisküste und schließt das dahinterliegende Bergland mit ein. Eine wilde Gebirgslandschaft, die sich vom Mittelmeer hinauf bis in luftige Höhen von dreitausend Metern erhebt.
Der historische Lykische Weg gilt als eine der schönsten Langstreckenwanderungen der Welt. Von Fethiye nach Antalya umfaßt die Verbindung von alten Pfaden insgesamt 509 km. Idyllische Bergdörfer und einsame Buchten wechseln sich ab mit antiken Ruinenstätten. Die Naturlandschaft entlang des Fernwanderweges, geprägt von den Felstürmen des Taurusgebirges, dichten Wäldern, wunderschönen Buchten und Ausgrabungen aus der Antike sind höchst sehenswert.
Wo die Lykier vor 2500 Jahren Tausende von auffälligen Felsengräbern errichteten, lebt heute eine sehr ursprüngliche, gastfreundliche Bevölkerung. Land und Berge bieten einiges an Möglichkeiten. Auf abenteuerlichen Trekking- Touren kann man abgelegene Dörfer und grandiose Landschaften entdecken. Sie erwandern idyllische Bergdörfer und genießen die frische Luft. Bei herrlichen Küstenwanderungen gelangen Sie zu den Brutplätzen der Wasserschildkröten in der sandigen Bucht von Patara. Die beste Zeit für Wanderungen sind die Monate März und April, für Hochgebirgstouren Juli und August.
Der "Lykische Weg" gehört laut Sunday Times zu einem der schönsten 10 Langstrecken Wanderrouten der Welt. Der „Likya Yolu“ beginnt in der Nähe von Antalya, in Hisarcandir, in den Bergen am Kumluca-Highway und endet in Fethiye bzw. umgekehrt. Es ist ein durchgehend markierter Weg, der mehr oder weniger der Küstenlinie folgt, wobei er teilweise ausgedehnte Abstecher in das Hinterland in die Berge beschreibt. Der höchste Punkt geht rauf bis 2700 m. Vom Charakter her mediterrane Vegetation und in den Bergtälern fast süd-mitteleuropäische Laubwälder (erinnert an Südtirol). Die Gipfel können sehr kalt sein (auch im Sommer), die schattenlosen Strecken abschnitte an der Küste sehr heiß.
Am langweiligsten ist die Strecke bei Finike, am spannensten die Umgebung von Olympos-Cirali und die Strecke von Demre nach Kas. Das schöne ist, daß man unterwegs auch auf viel kulturelle Sehenswürdigkeiten trifft und fast täglich im Meer baden kann. Man ist auf Zelte angewiesen, weil man nicht überall auf Lodges trifft, oder man fragt in den Dörfern nach einer Privatunterkunft, die praktisch immer gewährt wird. Wasser gibt es überraschenderweise in regelmäßigen Abschnitten zu finden, Planung vorausgesetzt.
Leider gibt es so gut wie keine Infrastruktur (Berghütten, markierte Wanderwege), nicht einmal exakte Wanderkarten liegen vor. Demnächst sollen 100.000 Karten zu kaufen sein. Ohne einen Führer sollten daher nur sehr erfahrenen Trekker aufbrechen. Feste Wanderschuhe, Kompaß, ausreichender Trinkwasservorrat und für den Notfall auch Trockenproviant sind unerläßlich. In jedem Fall sollte man vor dem Aufbruch auch zu leichten Wanderungen im Hotel Ziel und geplante Route hinterlassen, um eventuell erforderliche Such- aktionen zu erleichtern. Wer hochalpines Trekking bevorzugt, kann auf abenteuerlichen Pfaden Bergtouren im West-Taurus unternehmen. In Sogukpinar bei Kemer beginnt der Pfad auf den 2.375 m hohen Tahtali Dagi; von Elmali erreicht man den Kizlarsivrisi, den mit 3.070 m höchsten Gipfel der Beydaglari.
(Andreas - Trekkingforum) In zwei Wochen kann man problemlos zwei oder drei getrennte Etappen herausgreifen; man kommt relativ problemlos und rasch von einem Ort zum Nächsten. Ein Zelt mitzunehmen, ist sicher nicht schlecht. Im Sommer kann man auch, wenn man keine Unterkunft findet, mit Schlafsack im Freien übernachten (Ausnahme: Mt. Olympos: sehr kalt nachts). Probleme bereiten dann eher die fehlenden Wasserstellen. Ganz toll ist die Überschreitung des Mt. Olympos; allerdings, im März höchstwahrscheinlich noch nicht möglich (Schnee) absolutes Highlight ist die große Bucht von Cirali; dort sind natürliche, brennende Erdgasflammen im Boden inmitten der antiken Ruinen von Chimära; eine nette Tageswanderung rund um den Bergstock ist möglich, (westliches Tal hinauf / Paßüberschreitung / obere Flammen / untere Flammen bei den Ruinen / wieder nach Cirali) die Ruinenstadt von Olympos versteckt sich in einem kleinen 'Dschungel', empfehlenswerte Strecke: Tekirova- Cirali- Olympos- Adrasan (3 Tage)
Landschaftlich und kulturell ein Traum ist die Strecke von Demre (=Kale) bzw. Myra (Felsengräber, Nikolaus-kathedrale) über Ücagiz nach Kas (4-5 Tage) Rund-wanderung': Boot von Ücagiz nach Simena, retour wandern (Pflicht!) 'Fjord'- und Buchtenlandschaft in dichtem Föhrenwald und wild zerklüftetem Karst.
Die Patara-'Schleife': In Patara National- und Kulturpark: antike Hafenstadt mit Palmen und wunderbarer Sandstrand (Schildkröten kommen zur Eiablage) ... (2-3 Tage) Strecke von Kalkan nach Xanthos: entlang der Abhänge; zahlreiche Schluchten, Klamme und urtümliche Flußtäler (Pflicht: Klamm von Saklikent: wandert im Wasser (!) ... (2-3 Tage) die Strecke von Pydnai bis Ölü Deniz: wilde Steilküstenlandschaft (anstregend; viel Auf- und Ab) ... (3-4 Tage) offiziell endet der Likya Yolu in Ölü Deniz, aber es gibt noch einen wunderschönen Weg über die Berge nach Fethiye. Falls Sie eine Bergwanderung in dieser Gegend in Erwägung ziehen, sollten Sie sich im Trekkingforum "www.trekkingforum.com" informieren.